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Heimatwerk Grafschaft Glatz
Heimatwerk Grafschaft Glatz e.V. (ehem. Glatzer Visitatur)

Minoritenkirche Glatz

Weihnachtsgruß des Großdechanten

»ALS TIEFES SCHWEIGEN DAS ALL UMFING UND DIE NACHT BIS ZUR MITTE GELANGT WAR, DA SPRANG DEIN ALLMÄCHTIGES WORT VOM HIMMEL...«

Weisheit 18,19

Weihnachtsgruß 2016

Liebe Schwestern und Brüder,

der obige Text aus dem Buch der Weisheit im Alten Testament bringt die Erde in ein neues Licht. Gottes Wort wird ein Mensch, um zu heilen und aufzurichten, was darniederlag. Das schöne Bild von Maria Schnee in unserer Heimat macht die Nacht der Geburt Jesu zur Heiligen Nacht, wenn auch nicht zur ruhigen Nacht, wie wir sie so gerne besingen.

Diese Nacht der Geburt Jesu auf den Feldern Bethlehems - vielleicht in einer Grotte, vielleicht in einem Stall - zeigt uns, dass die Welt auf den Kopf gestellt wird; Hirten, Menschen aus dem einfachen Volk, erfahren als Erste, dass der Heiland, der Heilsbringer, der Messias geboren ist. Dieser Heiland richtet Gebeugte auf, gibt verletzten, abgeschobenen Menschen wieder Ansehen und Würde, vergibt den Sündern und sagt jedem Menschen: „Du bist von Gott geliebt.“ Diese Botschaft gilt der ganzen Welt, gilt den Menschen aller Nationen: Friede den Menschen, die guten Willens sind.

Wer immer einen Wallfahrtsort wie Maria Schnee betritt, besonders nach einem immerhin anstrengenden Weg von Wölfeisgrund aus, erfährt in der Kapelle diesen Trost: „Komm, tritt ein, du bist von Gott geliebt.“ Deswegen zog es unsere Vorfahren an diesen Ort Maria Schnee, nach Albendorf, Grulich oder Wartha.

70 Jahre nach der Vertreibung ist dieser Ort „Maria Schnee“ ein Platz, an dem wir dem Himmel ein Stück näher sind. Durch die Vertreibung, die wir als Kinder und Jugendliche erlebt haben, können wir gut mitfühlen mit denen, die jetzt vertrieben werden oder flüchten müssen, um ihr Leben zu retten. Und der Flüchtlingsstrom wird nicht versiegen, solange die Zustände in den Herkunftsländern nicht geändert werden.

Advent und Weihnachten haben damit zu tun, dass die Welt sich ändern kann trotz all ihrer Kriege, des Terrors und des Hungers: wenn Menschen sich selbst nicht mehr so in den Mittelpunkt stellen, wie wir es bei Diktatoren immer wieder erleben, sondern Gott die Ehre geben!

Ich wünsche Ihnen den Frieden der Heiligen, nicht der Stillen Nacht und Gottes Liebe für das kommende Jahr.

Ihr und Euer
Franz Jung, Großdechant

Weihnachten 2016

 

Weihnachtsbrief 2016
Abbildung: Wolfgang Kanitz, „Maria Schnee“, Radierung, aquarelliert

Liebe Landsleute aus der Grafschaft Glatz und ihr Verbundene, liebe Verwandte, Freunde und Bekannte,

das Jahr 2016 stand für uns Heimatvertriebene unter dem Gedanken der Vertreibung vor 70 Jahren. Wir haben dabei nicht vergessen, dass heutzutage fast 65 Millionen auf der Flucht sind oder vertrieben werden. Manche müssen flüchten, um ihr Leben zu retten. Andere missbrauchen den Aufbruch, um Leben zu zerstören in schrecklichen Verbrechen an unschuldigen Menschen.

Erfreulich ist für uns, dass wir uns nicht in Klagen und im Jammern ergehen, sondern selbstbewusst zurückschauen. Wir haben das Leben gemeistert und Deutschland mit zu dem gemacht, was es ist. Trotzdem erfüllt uns mit Trauer und Unverständnis, dass die Deutsche Bischofskonferenz die bisherigen Visitaturen (Einrichtung als Büro) und die Visitatoren abgeschafft hat. Wir machen trotzdem weiter mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.

Ich bin jetzt über 33 Jahre im Amt des Großdechanten und blicke voll Dankbarkeit zurück auf viele kleine und große Ereignisse und Begegnungen, die mein Leben geprägt haben. Für alles, was mir auf vielfache Weise geschenkt wurde, sage ich von Herzen Dank.

Nun durfte ich am 3. Dezember 2016 - auch mein Namenstag - 80 Jahre jung bleiben oder alt werden. Viele haben mir gratuliert und gedankt für meinen Einsatz. Ich habe mich darüber sehr gefreut und danke herzlich dafür!.

Für das Weihnachtsfest 2016 nehmen Sie bitte den Gedanken von Hildegard von Bingen mit:
»GOTT WURDE MENSCH, DAMIT DER MENSCH HEIMAT FINDE IN GOTT.«

Dieser Heimat gehen wir entgegen. Und im Blick auf das Bild „Maria Schnee“, eine Radierung von Wolfgang Kanitz aus Bremen, empfehle ich jedem das Wort von Peter Hahne:
„WER SEIN HERZ AN JESUS VERLIERT, DER HAT DAS LEBEN GEWONNEN. WER ZUR KRIPPE GEHT, KEHRT ALS BESCHENKTER ZURÜCK!“

Das wünsche ich Ihnen, Euch und Dir mit herzlichen Grüßen zum Weihnachtsfest und für das Jahr 2017

Ihr und Euer
Franz Jung, Großdechant

Weihnachten 2016

 

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