Mit der Grafschaft Glatz verbundene Glaubenszeugen aus dem deutschen Martyrologium des 20. Jahrhunderts
Der Kaplan Gerhard Hirschfelder, der am 19. September 2010 in Münster in meiner Gegenwart seliggesprochen wurde, stammt aus Glatz, wurde in Breslau zum Priester geweiht, war Seelsorger und Kolpingpräses in Grenzeck und Habelschwerdt, besuchte den Wallfahrtsort Albendorf, kam aber 1941 in das Glatzer Gefängnis, von dort in das KZ Dachau. Dort starb er im „Hungerjahr“ 1942 (vgl. Band I, S. 842-844).
Jesuitenpater Konrad Lerch war Novize in der Jesuitenresidenz in Mittelsteine in den Jahren 1937 bis 1939. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Ordensmann im oberschlesischen Beuthen umgebracht (vgl. mein Lebensbild in Band II, S. 958-960).
Ebenfalls Novize in der Jesuitenresidenz in Mittelsteine war P. Heribert Schulz. Als Gegner der NS-Ideologie starb er im Jahre 1945 auf dem Transport zum Ural (vgl. mein Lebensbild in Band II, S. 963-966).
Die Graue Schwester Adela (Clara) Schramm kam im Jahre 1885 in Wiesau im Kreis Glatz zur Welt, wo sie im Kreis ihrer Eltern und Geschwister heranwuchs und zur Schule ging. Nach ihrem Eintritt in die Kongregation wirkte sie u.a. im niederschlesischen Günthersdorf, wo sie im Jahre 1945 das Reinheitsmartyrium erlitt. Ihre Seligsprechung steht bevor (vgl. mein Lebensbild in Band II, S. 1278f.).
Franziskanerpater Benno (August) Sonsalla, im Jahre 1888 im oberschlesischen Chrosczütz geboren, erhielt im Jahre 1911 das Reifezeugnis an der privaten Lehranstalt als Externer in Glatz. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Ordensmann beim Eindringen der Roten Armee in der Stadt Neisse durch Kopfschuß umgebracht (vgl. Band II, S. 934f.).
Erzpriester Karl Lange, der am 24./25. Januar in der oberschlesischen Stadt Groß Strehlitz beim Einmarsch der russischen Soldaten umgebracht worden ist, wurde im Jahre 1870 in Oberschwedeldorf geboren, das zum Kreis Glatz gehört (vgl. Band II, S. 1341f.).
Die im Jahre 1884 geborene Arme Schulschwester von Unserer Lieben Frau Sr. M. Bonosa (Luzia) Peter war seit dem Jahre 1919 als Lehrerin an der Handarbeitsschule in Habelschwerdt tätig. Beim Herannahen der Roten Armee wurde die Ordensfrau am 25. März 1945 in Neisse ermordet (vgl. das von mir mitverantwortete Biogramm in Band II, S. 1312f.).
In der fünften Auflage wurden der Geistliche Studienrat Georg Hertel (vgl. mein Lebensbild in Band II, S. 726-729) und Pfarrer Georg Scholz (vgl. mein Biogramm in Band II, S. 741f.)
aufgenommen, die Hörer des aus Neusorge bei Schlegel kommenden Breslauer Altkirchenhistorikers Joseph Wittig (1879-1949) gewesen waren.
Sechste Auflage: Caecilie Gaertner (* 1902), die Gattin des ermordeten Generalmajors Hellmuth Stieff († 1944 Berlin-Plötzensee), wurde in Mittelsteine (Grafschaft Glatz) geboren (vgl. mein Lebensbild in Band I, S. 179-182).
Quelle: Erzbistum Köln, Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts
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