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Heimatwerk Grafschaft Glatz
Heimatwerk Grafschaft Glatz e.V. (ehem. Glatzer Visitatur)

Minoritenkirche Glatz

Aktuelles und Termine

Glatzer Stube jetzt online

Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen hat die „Glatzer Stube“, die Ende 2020 in ihrer ursprünglichen Form aufgelöst worden war, als Leuchtturmprojekt „Virtuelle Heimatsammlungen“ digitalisiert.

Die Glatzer Sammlung wurde 1975 im Alten Rathaus in Telgte eingerichtet. 1983 zog sie ins Heimathaus Münsterland, 1995 wurden dort größere, eigens ausgebaute Räume bezogen. Neben der Ausstellung gehörten Bibliothek und Archiv zur Sammlung. 2020 lief aber der Nutzungsvertrag für die Räume aus, die zudem sanierungsbedürftig waren. So wurde die Ausstellung aufgelöst. Einige Objekte – mit Bezug zu den Wallfahrten und zum Seligen Kaplan Hirschfelder – befinden sich nun in der Dauerausstellung des „RELíGIO – Westfälischen Museums für religiöse Kultur“ im gleichen Gebäude. Andere Objekte ohne religiösen Bezug wurden dem Haus „Glatzer Bergland“ bzw. der „Stiftung Grafschaft Glatz“ in Lüdenscheid übergeben. Der größere Teil der Sammlung, vielfältige religiöse Dinge, wurde zunächst ins Ermland-Haus in Münster gebracht.

Gesammelt wurde zwar generell Kulturgut aus der Grafschaft Glatz, der Schwerpunkt lag dabei aber auf sakralen Gegenständen. Besonders sehenswert sind barocke und jüngere Schnitzarbeiten, Gold- und Silberschmiede-Arbeiten wie Kelche von Priestern, Textilien, z. B. Brokatfahnen aus dem Wallfahrtsort Albendorf, oder Geigen aus dem 19. Jh. Daneben gehören Gemälde, Gebetbücher aus verschiedenen Jahrhunderten, Chroniken und Noten für Kirchenmusik zur virtuellen Präsentation, die unter extern www.ostdeutsche-heimatsammlungen.de begehbar ist.

Schon vor der jetzigen Digitalisierung stellte Peter Güttler bis 2017 immer wieder Krippen, Heiligenfiguren, Ölgemälde, Andachtsbildchen u. a. m. im Rundbrief unter der Rubrik „Aus der Glatzer Stube in Telgte“ (siehe Liste der Exponate) einem größeren Publikum vor.

Die Redaktion

in: Rundbrief 3/2022

 

Kulturstiftung digitalisiert die „Glatzer Stube“

Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen hat die „Glatzer Stube“ des Vereins Grafschafter Sammlung e.V. Telgte als Leuchtturmprojekt „Virtuelle Heimatsammlungen“ digitalisiert, die sich bisher im RELíGIO - Westfälisches Museum für religiöse Kultur in Telgte befand.
Die Sammlung setzt einen Schwerpunkt auf religiöse Objekte und Motive, da die katholischen Glatzer nach ihrer Vertreibung aus der Grafschaft Glatz/Schlesien ihre religiöse Heimat im westfälischen Marienwallfahrtsort Telgte gefunden hatten.

In der Vorweihnachtszeit 2021 waren die beiden Teams des Leuchtturmprojekts „Virtuelle Heimatsammlungen“ unterwegs, um ausgewählte Exponate in Heimatstuben, Sammlungen und Museen zu digitalisieren. Für das NRW-Team ging es diesmal nach Telgte in das RELíGIO - Westfälisches Museum für religiöse Kultur zur dortigen Glatzer Sammlung.
Die Sammlung des Vereins „Glatzer Sammlungen e.V. Telgte“ (Grafschaft Glatz/Schlesien) wurde sukzessive aufgebaut und wird seit 1975 präsentiert.
Die Glatzer Sammlung wir nun auch bald virtuell begehbar sein und mit vielen weiteren Informationen versehen auf der Projektwebseite vorgestellt: www.heimatsammlungen.de

Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen

 

Birgit Aldenhoff und Peter Güttler
Birgit Aldenhoff, Wissenschaftliche Referentin der Kulturstiftung für Heimatsammlungen,
mit Peter Güttler, kommissarischer Vorsitzender der Glatzer Sammlungen e.V.

 
Kulturstiftung digitalisiert die „Glatzer Stube“ in Telgte
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Glatzer Madonna der Telgter Sammlung bei der Vorbereitung für 3D-Aufnahmen
Fotos: Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen (auf Facebook)

 

Zukunft des Vereins Grafschafter Sammlungen e.V.

Die unter dem Namen „Glatzer Stube“ bekannte Sammlung religiöser und kultureller Gegenstände aus der Grafschaft Glatz wurde von Großdechant Prälat Leo Christoph und Prälat Johannes Taube initiiert. Die erste Ausstellung eröffnete 1975 im Rathaus am Markt in Telgte. 1983 zog die Glatzer Stube in zwei Zimmer im „Heimathaus Münsterland“ in der Herrenstraße um. Dadurch wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich, denn die Besuchszeiten waren nun an die Öffnungszeiten des Museums gekoppelt.

1995 wurde das Dachgeschoss des Heimathauses mit maßgeblicher Kostenbeteiligung der Grafschaft Glatzer ausgebaut. Gleichzeitig wurde ein Vertrag geschlossen, der uns ein 25-jähriges kostenfreies Nutzungsrecht für einen Ausstellungs- und einen Archivraum einräumte. Dieser Vertrag läuft Ende 2020 aus. Zugleich ist das Dachgeschoss inzwischen sanierungsbedürftig und derzeit aus Brandschutzgründen geschlossen.

Als das Heimathaus 2011/12 als „RELíGIO – Westfälisches Museum für religiöse Kultur“ neu konzipiert wurde, erfuhr auch unsere Austellung eine Umgestaltung unter der kompetenten Anleitung der Museumsleiterin Dr. Anja Schöne.

Träger der Glatzer Stube ist der Verein „Glatzer Sammlungen e.V.“ mit Sitz in Telgte. Anfangs war es Annelies Lechler, Schwester von Prälat Taube, die die Sammlung aufbaute und pflegte. Ab 1983 bis Ende November 1998 wurde sie von Barbara Franke unterstützt. 1995 kamen mit Frau Keller und Günter Albrecht weitere ehrenamtliche Mitarbeiter hinzu. Sie wurden fachlich beraten von Dr. Thomas Ostendorf, dem damaligen Leiter des Heimathauses. Zuletzt haben Günter Albrecht, Ludwig Adelt und Peter Güttler den Verein erfolgreich weitergeführt. Alle drei zwingen nun gesundheitliche und Altersgründe, ihr Arbeit aufzugeben.

Wenn wir keine Nachfolger finden, müssen wir den Glatzer Sammlungen e.V. auflösen.

Wir suchen Grafschafter Nachkommen oder andere interessierte junge Menschen, die bereit sind, diese ehrenamtliche Aufgabe weiterzuführen. Unsere Aufrufe bringen allerdings nichts, wenn wir als ältere Generation nicht junge Menschen ganz persönlich ansprechen.

Interessierte an einem persönlichen Engagement zwecks Fortführung des Vereins melden sich bitte bald im Glatzer Büro, Tel. 0251 46114, E-Mail: grossdechant (at) t-online . de. Das Büro ist dienstags und donnerstags jeweils von 8:30 bis 13:00 Uhr besetzt.

Franz Jung, Großdechant

 

Unter der Überschrift „Aus der Glatzer Stube in Telgte“ stellte Peter Güttler sechs Jahre lang im Rundbrief jeweils ein Exponat aus der Grafschafter Sammlung vor:

 
03/2009Künstlerkrippe aus Landeck
01/2010Figur des Auferstandenen
02/2010Arnestusfigur von Otto Schrott
03/2010Grafschafter Kastenkrippe
01/2011Hinterglasbilder
02/2011Kelche von Grafschafter Priestern
03/2011Christus Emanuel über Glatzer Bergland, Federzeichnung von Josef A. Pausewang
01/2012Ruhe auf der Flucht, Litographie von Hans Franke
02/2012Andenkenbilder von Maria Schnee
03/2012Handwagen mit Vertriebenengepäck
01/2013Meine Muttel 87 Jahre, Aquarell von Anton Born
02/2013Andenkenbilder von Albendorf
03/2013Pieta von einem Haus in Schnellau
01/2014Der blinde Jann, kollorierter Kupferstich
02/2014Madonnenstatue aus dem Nachlass des Grafschafter Priesters Rudolf Karger
03/2014Nachbildung des Prager Jesuleins
01/2015Schmerzensmutter aus Eisersdorf aus dem Nachlass eines Grafschafter Geistlichen
03/2015Kirchenkrippe aus Pischkowitz
01/2016Kalvariengruppe aus dem Nachlass von Pfarrer Adolf Langer
02/2016Andenkenbildchen von Wallfahrtsstätten
03/2016Johannes von Nepomuk, Ölgemälde

 

aus: Rundbrief Nr. 1/2020

 

 

Wer rettet und erhält die
Grafschafter Sammlung e.V. in Telgte?

Die unter dem Namen „Grafschafter Stube“ bekannte Sammlung religiöser und kultureller Gegenstände wurde Anfang der 1960er Jahre mit dem damaligen Stadtdirektor von Telgte, Hans Melchers, dem Großdechanten Leo Christoph und den Frauen Barbara Franke und Annelies Lechler gegründet und von den Herren Günther Albrecht, Ludwig Adelt und Peter Güttler erfolgreich weitergeführt. Unser Vertrag endet 2020.
Gesundheitliche und Altersgründe der genannten Herren zwingen uns, die Glatzer Sammlung e.V. aufzulösen, wenn nicht Grafschafter Nachkommen oder interessierte junge Menschen aus Deutschland bereit sind, dieses kostbare Gut weiterzupflegen.
Wir können erst bei der Stadt Telgte einen Antrag auf neue Räume stellen, wenn die Zukunft durch neue Mitarbeiter gesichert ist.
Die Aufrufe bringen nichts ein, wenn wir als ältere Generation nicht junge Menschen ganz persönlich ansprechen. Helfen Sie alle mit, diese Einrichtung in Telgte zu erhalten, und denken Sie an die vielen Grafschafter Ausstellungen zu den Wallfahrten in den vergangenen Jahren.
Interessierte an der Rettung und Weiterführung der Glatzer Sammlung e.V. melden sich bitte im Glatzer Büro oder melden Sie uns bitte Interessierte, Ermlandweg 22, 48159 Münster, Tel. 0251/46114, E-Mail: Grossdechant (at) t-online . de. Dienstags und donnerstags ist das Büro jeweils von 8.30 bis 13.00 Uhr besetzt.

Franz Jung, Großdechant

aus: Grafschafter Bote, Nr. 1/2020

Grafschafter Sammlung e.V. in Telgte
„Grafschafter Stube“ in Telgte (Foto: extern BKGE)

 

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